NO U-TURN
Die Pioniere des "Techstep" Drum & Bass
1992 veröffentlichte Nicholas Kristian Sykes (auch bekannt als Nico, User 102, TMF, Spider Net, Dj NKS, Rollers Instinct und mehr) seine erste 12″ Platte auf seinem eigenen neuen Imprint „No U-Turn Records“. Trotz der Tatsache, dass diese Veröffentlichung ein solides House-Album war, wurde No U-Turn zu einem der am meisten kopierten und einflussreichsten Techstep / Drum & Bass-Labels seiner Zeit.
Nico war ein Studio Ingeneur und Bassist und es kursierten in der Szene auch Gerüchte, er hätte für Terrence Trent D’Arby Bass gespielt, aber diese Gerüchte bekam ich nie bestätigt. Auf jeden Fall ist es sehr Beschreibend für die musikalische Vielseitigkeit von Nico Sykes.
Nico hat ein recording studio in Acton, in London W3 gebaut und Diskussionen mit neuen Nachbarn wurden meistens mit den Worten beendet: "Sorry. Wir waren zuerst da"..
Shortly after Nico met a young Dj and producer who went by the name of Ed Rush and released his 12″ record “Bludclot Artattack” on No-U-Turn followed by a series of solid Jungle / Drum & Bass releases by the likes of Dj Kane, Dj Ruffkut, Dj Buz, and my more.
Aber erst um 1996 erlangte No U-Turn massive internationale Anerkennung durch Veröffentlichungen auf dem Sublabel Nu Black, auf dem Nico, Ed Rush, Fierce and Dj Trace der später das Label DSCI4, verzerrte Basslines bis ans Limit pushten.
Besides No U-Turn Nico also ran Saigon records, Nu Black and Turn U On which was focusing on 140bpm music and tracks away from the common 170+ drive and patterns that 90s Drum & Bass had to offer.
Nu Black war die Idee von Dj Fierce als Opposition zu den sehr verbreiteten White Label 12" vinyl Platten und Dubplates , die ebenfalls weiße Etiketten aufwiesen. Ich glaube, er war damals 16 oder 17 Jahre alt und hatte einen sehr freshen und innovativen Zugang zur Musik im Allgemeinen. Jahre später hatte ich die Ehre, ein Set mit Fierce zu spielen und wir hatten ein großartiges Gespräch über Sampling, Inspiration von Filmen wie Animes und das Hören verschiedener Musikgenres, um offen und inspiriert zu bleiben. Ich habe großen Respekt vor diesem Menschen. Vor allem, weil er mit Nico eine Platte co-produziert hat, die meine damalige Wahrnehmung von Jungle und Drum & Bass veränderte. „INPUT / CRYSTAL“
Einer meiner Freunde, Dj SubZee, der oft nach London flog und ein großer Jungle Enthusiast war, gab mir die Platte mit den Worten: "Du wirst diese Crew lieben!"
And so it was. The raw and cold sound design that had more in common with Industrial music than the typical Drum & Bass at that time and the massively distorted basslines caught me instantly and it is still one of my favorite Jungle records that I own.
It seemed that the next move was a drastic reduction to the main musical elements to give the basslines more space. Retrospectively it feels that these reductions also have been visionary and also laid some of the fundamentals for Dubstep which was on the rise from 2000 on in South London.
Anyways, those tunes had no gimmicks, no risers, no big drops and I felt a bit like listening to techno. Very reduced and steppy beats with some small Amen Break sample chops here and there. This was the time those tunes got labeled “Techstep” and “Darkstep” in my circle and they drew a lot of my friends from the Techno scene to Drum & Bass events.
It must have been during that time when I heard an Interview of Nico and Fierce on the radio. The interview gave a lot of insight how the crew members met, what the studio sessions looked like when Nico set up the sampler and took a nap and when he woke up, Ed Rush, Fierce or Trace had this sick bassline. But the quote regarding recording basslines that still rings in my ears is:
„Scheiß drauf! Dreh einfach auf und denk nicht zu viel darüber nach.“ – Nico
Dieses Video zeigt eine reguläre No-U-Turn-Studio Session im Jahr 2001. Es war im Grunde ein Haufen talentierter Kids, die in ihrem Studio herumhingen und Spaß hatten.
Sie haben sich wirklich nicht viel darum gekümmert. Trace und Nico hatten diesen Track „Replicant“, der ein 20 sekündiges Sample aus dem Bladerunner Film enthielt und es wäre fast unmöglich gewesen, dieses Sample für No U-Turn zu clearen, also beschlossen sie, ihn auf einem eigenen White Label zu veröffentlichen: “Idiosyncratic Records”.
DJ Sets der No U-Turn Crew waren ein Riesenerlebnis. Die Energie und der Spaß, den sie als Crew auf der Bühne hatten, waren in dieser Zeit für mich unübertroffen.
Als ich Ed Rush, Fierce und Nico 1997 das erste Mal spielen sah, hatte Nico einen Yamaha SU10 phrase sampler with a ribbon controller to play distorted and filtered basslines over the mixes of Ed Rush and Fierce. I recognised some of the records they played but it was like every record was a Nico remix that night and I enjoyed it a lot. That night changed a lot for me in terms of Drum & Bass.
Den kommerziellen Höhepunkt erreichte No U-Turn 1997 mit der Veröffentlichung der Label-Compilation „Torque“, die als erste CD des Labels auch den Weg in die Vinyl und CD Regale der großen Kaufhäuser fand. Sie enthielt die erfolgreichsten Singles, darunter einige der Nu Black Veröffentlichungen, zusammen mit einem Boymerang Remix des Tracks „Technology“ und einer zweiten Mix CD, auf der Ed Rush die meisten Tracks zu einem massiven Live Mix verschmolz.
Danach wurde es etwas still um das Label und seine Protagonisten. Dubstep übernahm fast die gesamte Stadt London, Ed Rush verließ No U-Turn 1998, um mit Optical Virus Records zu gründen und veröffentlichte das bahnbrechende Wormhole Album, um Drum & Bass mit einem der neuesten Trends des Genres bekannt zu machen: Neurofunk. Trace hatte auch mit DCSI4 sein Ding am Laufen, was den Rest der Crew auf sich allein gestellt ließ, obwohl ich sagen muss, dass die letzten Veröffentlichungen auf Nu Black wie Roots, Hidden Face und Nico & Rukkus auf ihre eigene Art herausragend waren.
Trotzdem wird No U-Turn immer in meiner persönlichen Musik Hall of Fame sein. Mit bahnbrechenden und genreprägenden Platten, die Künstler wie Ed Rush, Dom & Roland, Trace und viele mehr hervorbrachten, war No U-turn sicherlich ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von Jungle und Drum & Bass, der bis heute gültig ist.
Big ups and one love!